Der Energiekonzern Vattenfall – mehr als nur Strom

Das Unternehmen Vattenfall ist seit 2002 in Deutschland aktiv und geht aus dem Zusammenschluss mehrerer Energieversorger hervor, darunter auch die Berliner Bewag und die Vereinigte Energiewerke AG. Der Mutterkonzern, die schwedische Vattenfall AB, entwickelt sich gerade auch nach dieser Fusion zu einem der bedeutendsten Energieversorger in Europa. Er ist nun nicht nur in seinem Stammland Schweden aktiv, sondern gerade auch in Deutschland, Finnland, Dänemark und Polen. In Deutschland ist Vattenfall (schwed. Wasserfall) gerade im Osten des Landes aktiv, wo er die Aufgabe der Grundversorgung inne hat. Das Unternehmen betreibt nicht nur Stromnetze, sondern auch zahlreiche Kraftwerke – insbesondere Kohlekraftwerke. In den Medien ist der Energiekonzern Vattenfall jedoch vor allem aufgrund seiner Kernkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel präsent. Aufgrund der dort stattfindenden Störfälle musste bereits 2007 ein Vorstandsvorsitzender abdanken, doch auch 2009 war Vattenfall erneut im Gespräch, aufgrund weiterer Vorkommnisse und mangelndem Vertrauen in die Sicherheit der Kernkraftwerke. Für Umweltbewusste Stromkunden ist Vattenfall vielleicht nicht die erste Wahl. Denn der Anteil von Strom, erzeugt aus fossilen Brennstoffen (vornehmlich Braun- und Steinkohle) ist im Vergleich zum Bundesdurchschnitt hoch, dementsprechend ebenso auch die CO2-Emmissionen pro erzeugter Kilowattstunde.

Doch auch der Eingriff in die Natur durch den Tagebau barg in den letzten Jahren immer wieder Konflikte, mit Anwohnern und Naturschützern gleichermaßen. Besonders steht Vattenfall in der Kritik, dass seine beiden Kernkraftwerke die Toplisten der Störfälle pro Jahr anführen. Und, dass die technischen Probleme nicht zeitnah an die Aufsichtsbehörden kommuniziert wurden. Dies wurde 2007 zum Skandal: nach einem erneuten, nicht unerheblichem Störfall und unbefriedigender Informationspolitik durch Vattenfall wurde der Chef der deutschen Atom-Sparte seines Amtes enthoben, der Vorstandsvorsitzende von Vattenfall trat zurück, Politiker und Naturschützer fordern die Entziehung der Lizenz für das Betreiben von Kernkraftwerken und etwa 200.000 Kunden zeigten ihren Unmut, indem sie den Stromanbieter wechselten.